Der Tag versprach schön zu werden, als sich am 28.03. um kurz vor 8 Uhr unsere achtköpfige Auswahl der Schach AG vor dem Schultor traf. Dank elterlicher Transport-Unterstützung ging es in die Leipziger Straße zum Gemeindezentrum St. Michael, wo das diesjährige Schachturnier um die Wuppertaler Stadtmeisterschaft stattfinden sollte. Zum ersten Mal wieder, nach der dreijährigen Zwangspause durch Corona. Schnell wurden die Räumlichkeiten erkundet, Schachbretter und Uhren aufgestellt und ein paar Übungszüge zum Aufwärmen gespielt. Sowohl beim Team der Schach AG, als auch beim Schachlehrer und den zwei begleitenden Müttern und einem Vater, stieg die Aufregung. Endlich würde sich zeigen, ob sich die intensive Vorbereitung auszahlen würde. Wie gut sind wir? Wie gut sind die anderen? Hätten wir noch mehr tun können? … Alles egal! Jetzt waren wir da und würden jeden Punkt mitnehmen!
Und schon wurde, nach der Begrüßung durch den Leiter der Grundschule St. Michael und der Vorstellung des Turnierleiters und der Schiedsrichter, die erste von 9 Runden mit je 5 Minuten Bedenkzeit pro SpielerIn freigegeben. Jetzt galt es klüger und schlauer zu sein als der Gegner. Eröffnung, schnell Springer & Läufer nach vorn. Jetzt die Rochade. Ab ins Mittelspiel. Wo kann eine Gabel, ein Spieß oder eine Fesselung angesetzt werden? Nicht vergessen die Uhr zu drücken! Ein paar Figuren sind schon runter vom Brett. Zeit für die Türme? Besser die Dame! Da, ein Fehler beim Gegner?! Ein ungeschützter Bauer weniger. Matt in zwei Zügen? Treppenschach. Gut, dass wir das geübt haben. Schachmatt! Gewonnen!
Nach Abschluss der Runde 1 hat die Mannschaft der Kruppstraße 6,5 Punkte (von 8 möglichen) auf dem Konto. 6 mal gewonnen. Einmal Remis (= unentschieden). Ein gelungener Start! Runde 2 sollte mit 7 Punkten unsere beste Runde werden. Runde 3 schließen wir mit weiteren 6 Punkten ab. Ein Drittel des Turniers ist vorbei. 19,5 von 24 Punkten, die möglich gewesen wären. Beim Blick auf den Ergebniszettel des Schachlehrers dämmert es den kleinen Kruppianern. Wir sind wohl ganz gut?! Aber jetzt bloß nicht übermütig werden. Schon steht Runde 4 an. Auch die wird mit 6 Siegen abgeschlossen. Runde 5 gleichfalls. 31,5 von 40 möglichen Punkten stehen jetzt auf dem Zettel.
In Runde 6 erwischt es dann das Team. Die Anstrengung macht sich bemerkbar. Die Aufmerksamkeit lässt nach. Fehler schleichen sich ein. Diese Gelegenheit lässt sich der Gegner nicht nehmen. Der Schachtrainer notiert 3 Punkte für diese Runde und ist besorgt. Runde 7: das Team der Grundschule Kruppstraße holt wieder etwas auf. 5 Punkte diesmal. Zwei Runden stehen noch aus. Wird die Kraft und Konzentration reichen?
Der Stress macht sich bemerkbar. Runde 8 wird mit Tränen und 4 Punkten nicht schön. Motivation kommt jetzt vom Coach. „Die nächste Runde ist auch gleichzeitig die letzte Runde. Dann habt ihr es geschafft! Wäre super, wenn ihr noch ein paar Punkte holen könntet. Ihr seid ein richtig tolles Team! Das wisst ihr auch! Versucht jetzt nochmal alles zu geben!“ Und – schwupps – da blitzte die alte Kampfkraft nochmal auf! Weitere 6 Punkte für die Figurenschubser vom Katernberg.
Nun wurde über dem Zettel des Schachlehrers gefachsimpelt. 49,5 Punkte (von 72 mgl.) insgesamt. Würde das ausreichen für einen vorderen Platz in der Schulwertung? Wie sah es bei der Einzelwertung der Spielerinnen & Spieler aus? Es blieb spannend.
Nachdem alles Spielmaterial wieder in die Taschen eingeräumt war, war auch die Auswertung der Turnierleitung fertig. Die Siegerehrung nahm Herr Goecke, der Schulleiter der organisierenden Sankt-Michael-Schule vor. Zunächst für die ersten drei Plätze bei den 1. & 2. Klassen zusammen. Und was sich während der Spielrunden schon abgezeichnet hatte, wurde nun bestätigt. Platz 1 hatte sich unser Erstklässler Viktor mit 8 Punkten gesichert. Und nicht nur das! Gäbe es bei diesem Turnier nicht die Bewertungsunterteilung 1. & 2. Klassen zusammen und 3. & 4. Klassen zusammen, wäre er auch offizieller Gesamtsieger des Turniers geworden. Das Fachpublikum staunte & raunte. Es dürfte in den kommenden Jahren noch interessant werden!
Den 2. Platz bei der Sonderauswertung für die Mädchen, erkämpfte sich Katarina. Leider ist es ihr letztes Jahr in der Schach AG an der Kruppstraße. Liebe Katarina, Du warst jetzt so lange dabei! Wir werden Dich, Deinen Witz, Spielstärke & Hartnäckigkeit vermissen. Unter den ersten drei Plätze bei den 3. & 4. Klassen zusammen, wollte diesmal das Team der Kruppstraße auch mitmachen. Constantin holte sich den Pokal für den superguten 3. Platz. Lieber Constantin, auch Du verlässt bald die Kruppstraße & somit auch die Schach AG, wo Du eine große Stütze und Konstante warst. Mach weiter so in Deinem Schachverein. Doch nach 3 Pokalen sollte noch nicht Schluss sein. Es stand noch die Bekanntgabe der ersten drei Plätze bei der Schulwertung aus. Der Jubel war groß, als es qm Ende hieß „Platz eins der besten Schulen, die Grundschule Kruppstraße!“.